Der Sternenhimmel ist nicht von Quarantäne betroffen. Gott sei Dank! Aber selbst im Zimmer ist Astronomie möglich. Nicht nur in dem man schlichtweg aus dem Fenster schaut, sondern die Fensterbank und den Schattenwurf eines Objektes und die Abmessungen des Zimmers nutzt! Zum Beispiel kann mit Hilfe der aufgehenden Sonne, die exakte Höhe des Horizontes bestimmt werden, was wiederum für die Sichtbarkeitszeiten von aufgehenden Planeten (Merkur, Venus) genutzt werden kann.

Benötigt wird dafür nur die Sonnenhöhe zu einem bestimmten Zeitpunkt (was eine Planetariumssoftware erledigt) und sich den damit ergebenden Schattenhöhe der Fensteröffnung im Abstand der Länge des Zimmers an der gegenüber liegenden Wand. Die Beobachtungsaten waren folgende:

• Sonnenhöhe 1: Schattenhöhe an der Wand: 82,0 cm; Fensterhöhe: 96 cm; Zimmerlänge: 480 cm
• Sonnenhöhe 2: Schattenhöhe an der Wand: 72,5 cm; Fensterhöhe: 96 cm; Zimmerlänge: 480 cm

Sonnenhöhe 1 ergibt sich aus 96 cm - 82,0 cm = 14,0 cm mit Länge 480 cm = 1,7°
Sonnenhöhe 2 ergibt sich aus 96 cm - 72,5 cm = 23,5 cm mit Länge 480 cm = 2,8°

Das trifft sich recht gut mit einer konstanten Differenz von 0,4° mit einer Planetariumssoftware zur gleichen Zeit berechnet:
Sonnenhöhe 1: 2,2°
Sonnenhöhe 2: 3,3°

Die Horizonthöhe ergibt sich nun aus der Laufzeit der Sonne von Sonnenhöhe 2 zu Sonnenhöhe 1 zu Sonnenhöhe 0 am Horizont (Pixelwerte aus der Aufnahme):
282 Pixel (Zeitpunkt 1 +7min); 159 Pixel (Zeitpunkt 1); pro Minute also 17,6 Pixel; waren es zum Horizont und Zeitpunkt 0 also noch 9,0 Minuten.
1,1° entsprechen 7 min und somit wandert die Sonne in 9 min etwa 1,4° nach oben.

Daraus ergibt sich also eine Horizonthöhe von 1,7°-1,4° = 0,3° nach den Beobachtungen.
Im Vergleich zur Planetariumssoftware bleiben noch 0,4° mehr: also 0,7° Horizonthöhe, da sie ungefähr 2/3 der Sonne den Aufgang errechnet und nicht den oberen Rand der Sonne, wie ich es in meinen Messungen tat.