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Astronomie auf Gottsuche (2023)

Einmal mehr als Erfolgsmodell erwies sich das Seminar: „Astronomie auf Gottsuche“, das vom 20.-22.10.23 in Münsterschwarzach stattfand. 20 Gäste von München bis Hameln, aber auch aus der näheren Umgebung hatten sich für das Wochenende angemeldet, das von Uwe Schultheiß und P. Christoph geleitet wurde.

Nach einer Einführung und Vorstellungsrunde begann es am Freitagabend mit einem Referat über Wissenschaft und ihre Methoden, das Uwe vorbereitet hatte. P. Christoph öffnete mit seinen Bildern die „kosmischen Dimensionen“ vom Mond aus bis hin zu den entferntesten Galaxien. Hier stößt man an Größen, die auch für Astronomen absolut unvorstellbar sind.

Der Bogen von der frühen Menschheitsgeschichte mit ihrer Religiosität über die astronomischen Bau- und Kunstwerke der Menschen bis hin zu Galilei war der Einstieg für den Samstag. „Der Geist Gottes schafft (bara) das Leben“.

Rund um die menschliche Wahrnehmung erstreckte sich der zweite Block am Vormittag, bei dem optische Täuschungen und die (Un-)Fähigkeiten des menschlichen Auges im Zentrum standen. Das Zeichnen eines Objektes veranschaulichte die Konzentration auf einen „Gegenstand“ was im Widerspruch zum „belanglosen“ Entdecken steht. Hier die Brücke zu schlagen und sich auf neue, unverhoffte Eindrücke einzulassen kam sehr gut an.

Aber auch wissenschaftliche Beobachtungen und mögliche Entdeckungen mit modernen Geräten müssen immer kritisch hinterfragt bleiben. Gemessenes hängt auch vom Aufbau des „Experiments“ oder des „Versuchsaufbaus“ ab.

Bild aus Sternwarte

Ein drittes Thema war dann die Schöpfung, Kosmologie und Evolution, nach der die Kursteilnehmer auch ihre eigenen Gedanken und Erfahrungen in einem intensiven Gedankenaustausch mit einbringen konnten.


Glücklicherweise konnten wir nach dem Mittagessen eine größere Wolkenlücke zur Sonnen- und Venusbeobachtung einschieben. Dies war ein erstes Highlight, da nicht nur die Halbvenus und die Sonnenflecken für große Freude sorgten, sondern auch die Gerätschaft und die Funktionsweise der Teleskope bei Tageslicht eindrücklich erläutert werden konnten.


Weiter ging es am Nachmittag mit einer Betrachtung verschiedener Schöpfungserzählungen der Bibel. Hier wurde in Gruppenarbeit ihre eigenen Gedanken und Vorstellungen zu den Zeilen mit den anderen ausgetauscht und so fruchtbar gemacht.


Anschließend wurde die Würde des Menschen anhand eines Referats von Harald Lesch verdeutlicht. Unser Verstand erlaubt dem Menschen über das Universum nachzudenken. Größe, Weite, Tiefe des Kosmos und die Kosmologie beschäftigen uns in unserem „Forscherdrang“ und trotzdem sind wir in diesen Weiten des Weltalls scheinbar eher unwichtig. Die „Würde“ und die „Verantwortung“, die wir haben steht hierzu im Gegensatz. „Die Naturwissenschaft fragt nicht nach dem Sinn…“ jedoch ist der Mensch stets auf Sinnsuche.


Am Abend standen die Möglichkeiten heutiger Planetariumsprogramme im Mittelpunkt. Die Wettervorhersagen stets im Blick terminierten wir den nächsten Programmpunkt: „Die Beobachtung des Sternenhimmels“ auf 5:00 Uhr am Sonntagmorgen.


Um 4:30 Uhr machten sich Uwe und P. Christoph die Teleskope und die Sternwarte startklar. Alle Prognosen schienen zuzutreffen, wobei gegen 5:00 Uhr ein leichtes Wolkenband noch einmal für Nervenkitzel sorgte. Schließlich löste es sich jedoch auf und wir hatten eindrucksvolle Beobachtungen.


Jupiter mit GRF, Venus (die diesmal im Osten stehend, tatsächlich unsere Schatten an die Sternwartenwand warf), Planetarische Nebel (Eulenebel und Innuit-Nebel), hellere Messier-Galaxien und Offene Sternhaufen konnten in allen Geräten beeindruckend beobachtet werden. Das kleine Dobson-Teleskop von Uwe ist immer wieder „das Gerät“ auf dem Platz, da alle Anwesenden die Einfachheit der Beobachtung erleben und auch die Erddrehung hautnah miterleben und ausgleichen müssen.


Die Sternschnuppen der Orioniden gaben ein Spektakel zum Besten, das die diesjährige Perseidenbeobachtung fast in den Schatten stellte. So viele Schnuppen hatte selbst uwe schon länger nicht mehr gesehen. Der Himmel blieb klar und wir endeten erst 10 vor 7 Uhr. – Selbst die Astronauten der ISS schauten von oben noch einmal auf uns herab .


Der Abschluss am Sonntag wurde dann nach dem Konventamt mit einer Atemmeditation und einer Achtsamskeitübung eröffnet. Danach konnten noch einmal im Plenum verschiedene Erfahrungen besprochen werden, um die eigenen Vorstellungen damit abzugleichen. Die Suche nach Gott und unser eventuell einzigartiges Dasein im Kosmos wird immer ein Geheimnis bleiben und die wunderbare Schöpfung, die uns umgibt, hält weiterhin allerlei unerforschte Momente und Bereiche bereit. Das macht das unser Thema „Astronomie auf Gottsuche“ so spannend.


Immer wieder positiv wird auch der klösterliche Rhythmus mit den Andachten und Gottesdiensten von den Gästen gesehen. Die Stille und die „Entschleunigung“ (trotz der intensiven Taktung) beeindruckt auch Uwe jedesmal, so dass trotz der Kursgestaltung und der Anstrengungen in der Organisation während der Einheiten ein Erholungsmoment für ihn eintritt. Das Essen war wieder superlecker und bietet einfache, solide, lokale Kost.


Uwe Schultheiß, Bernd Hartmann (Bild) und P. Christoph Gerhard

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