Auch wenn das Wetter im Dezember üblicherweise nachhaltig schlecht ist (und es sich auch dieses Jahr so verhält), konnte der diesjährige "Weihnachtskomet" 46P/Wirtanen durch Wolkenlücken beobachtet werden. Seit dem 10.12.2018 konnte er sogar mit bloßem Auge als nebeliges Fleckchen auf seiner schnellen Reise über dem Sternenhimmel beobachtet werden.

Das Besondere am Erscheinen des Kometen am Himmel ist seine sehr nahe Begegnung mit der Erde. Seine geringste Entfernung wurde am 16.12.2018 mit nur 30-fachen Mondabstand erreicht. Damit schafft er es gerade unter die Top-Ten der nahen Kometenbegegnungen der letzten 50 Jahre.

Bei den naturwissenschaftlichen Beobachtungen beteiligt sich auch die Sternwarte in Münsterschwarzach mit Positionsmessungen und dem Einsenden von kalibrierten Bildern. An der University of Maryland laufen weltweit die Daten zusammen und es werden damit die Prozesse um den Kometen und seiner Gas-"Atmosphäre", seiner Koma erforscht werden.

Daneben ist der Komet 46P/Wirtanen einfach ein "Hingucker": am 10.12.2018 konnte er am Abendhimmel in Münsterschwarzach mit freiem Auge ohne Probleme gesichtet werden. Zwei Tage später fand er sich schon bei den Fuß-Sternen im Sternbild Stier (tau und zeta Tau). Die schöne Begegnung mit den Plejaden fiel leider den Wolken zum Opfer. Aber vielleicht ergibt sich noch die Gelegenheit ein Blick auf den Kometen zu werfen. Nach der Vollmondphase, ab dem 26.12.2018 wird man wahrscheinlich wieder einen Feldstecher zu Hilfe nehmen müssen, um den Kometen zu sehen. Aber vielleicht überrascht er uns auch mit einem Ausbruch und bleibt uns noch länger am Himmel mit freiem Auge sichtbar erhalten!