Überraschender Jupiter
Am Morgen des 19. Juli 2022 ergab sich überraschend die Gelegenheit Jupiter am Morgenhimmel zu fotografieren. Dabei zeigte sich die Luft als besonders ruhig und es ergab sich ein Bild mit vielen, vielen Details, die sich sonst im Wackeln der Luft verstecken.
Prominent ist der Große Rote Fleck im unteren, südlichen Äquatorband zu sehen. In den letzten Jahrzehnten hatte er die Tendenz etwas kleiner geworden. Aber ob er wirklich verschwinden wir, wie manche schon spekulieren, das lässt sich im Moment nicht wirklich sagen. Auffallend ist auch, dass die Färbung des südlichen Äquatorbandes stark nachgelassen hat in den letzten Jahren. Dabei bilden sich in den höheren, oberen Schichten der Jupiteratmosphäre hellere Wolken und verdecken die unteren, dunkleren Schichten - so zumindest die Interpretation der Fachastronomen.
Unten links im Süden ist noch ein größeres Oval zu erkennen. Vor einigen Jahren hatte es sich auch langsam orange gefärbt und man meinte, es wollem der Großen Roten Fleck Konkurrenz machen. Die Farbe ist verschwunden, aber es ist noch immer sichtbar in der Atmosphäre des Gasplaneten.
In der Äquatorzone sind mehr gelbliche Wolken mit blauen Strukturen zu sehen. Diese verändern sich ständig und geben der mittleren Zone eine immer anderes Aussehen. Darüber liegt das kräftige nördliche Äquatorband. Der nördliche Rand ist geradezu "zerklüftet", wenn man das bei Wolken überhaupt sagen kann. Weiter im Norden finden sich Bereiche mit großen Wirbeln, die sich ein wenig langsamer drehen als die Wolken am Äquator (9 h 55 min statt 9h und 50 min).